Die Europäische Union hat für 2024 wichtige Änderungen bei der Berechnung von Rentenansprüchen aus EU-Ländern eingeführt. Diese Neuerungen betreffen insbesondere Grenzgänger, Expatriates und Personen mit internationalen Arbeitsbiografien.
Wichtigste Änderungen im Überblick
Die neuen Regelungen bringen sowohl Vereinfachungen als auch zusätzliche Anforderungen mit sich. Hier sind die wichtigsten Punkte:
1. Vereinfachte Antragstellung
Ab 2024 können Anträge für EU-Renten digital über ein zentrales Portal gestellt werden. Dies reduziert den Aufwand für Antragsteller erheblich und beschleunigt die Bearbeitung.
2. Neue Berechnungsgrundlagen
Die Berechnung der Rentenhöhe wurde angepasst, um eine fairere Bewertung von Arbeitszeiten in verschiedenen EU-Ländern zu ermöglichen. Besonders profitieren davon Personen, die in Ländern mit unterschiedlichen Lohnniveaus gearbeitet haben.
3. Erweiterte Anrechnungszeiten
Bestimmte Zeiten, die bisher nicht oder nur teilweise angerechnet wurden, werden nun vollständig berücksichtigt. Dazu gehören:
- Ausbildungszeiten im EU-Ausland
- Zeiten der Arbeitslosigkeit während des Aufenthalts in anderen EU-Ländern
- Elternzeiten, die im EU-Ausland verbracht wurden
Auswirkungen auf bestehende Renten
Bereits laufende Renten werden automatisch überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dies kann zu einer Erhöhung der monatlichen Rentenzahlungen führen. Die Rentenversicherungsträger informieren die Betroffenen schriftlich über etwaige Änderungen.
Nachzahlungen möglich
In vielen Fällen ergeben sich durch die Neuregelungen auch Nachzahlungen für bereits bezogene Renten. Diese werden rückwirkend für maximal vier Jahre gewährt.
Was Sie jetzt tun sollten
Falls Sie von den neuen Regelungen betroffen sind, empfehlen wir folgende Schritte:
- Überprüfung der Renteninformation: Lassen Sie Ihre aktuelle Renteninformation auf Vollständigkeit prüfen
- Dokumentation sammeln: Stellen Sie alle Nachweise über Ihre Arbeitszeiten im EU-Ausland zusammen
- Professionelle Beratung: Lassen Sie sich von Experten beraten, ob und wie Sie von den Neuregelungen profitieren können
Besondere Herausforderungen
Trotz der Vereinfachungen bleiben einige Herausforderungen bestehen:
Sprachbarrieren
Die Kommunikation mit ausländischen Rentenversicherungsträgern kann weiterhin schwierig sein. Professionelle Unterstützung ist oft notwendig.
Komplexe Einzelfälle
Bei sehr komplexen Arbeitsbiografien mit mehreren EU-Ländern kann die Berechnung nach wie vor aufwendig sein. Hier ist Expertenwissen gefragt.
Fazit
Die neuen EU-Regelungen für 2024 bringen viele Verbesserungen für Rentner mit internationalen Arbeitsbiografien. Gleichzeitig erhöhen sie die Komplexität der Rentenberechnung. Eine professionelle Beratung ist daher empfehlenswert, um alle Möglichkeiten optimal zu nutzen.
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